FRAGEN ZUR MPU

Die nachstehenden Fragen und Antworten geben Ihnen eine erste Orientierung auf dem Weg zur Wiedererteilung Ihres Führerscheins. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch zu Verfügung.

 

Verzeichnis der Fragen:

 

 

Die Fragen und Antworten im Einzelnen:

Wie bekommt man den Führerschein wieder?
Indem Sie bei der Führerscheinstelle drei Monate vor Ende der Sperrfrist einen Antrag auf eine neue Fahrerlaubnis stellen.
Aber: ab einem gewissen Promillewert muss man erst mit einem Gutachten nachweisen, dass man wieder geeignet ist, verantwortungsbewusst und sicher am Straßenverkehr teilzunehmen. Solch ein Fahreignungs-Gutachten erhält man nach einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU, auch PMU).

Wer muss ein MPU-Gutachten beibringen?
Jeder, der am Straßenverkehr teilgenommen hat…
– unter Alkoholeinfluss mit mehr als 1,59 Promille Blutalkoholkonzentration
– wiederholt unter Alkoholeinfluss, auch mit weniger als 1,6 Promille
– unter Drogeneinfluss.
Außerdem wird eine MPU angeordnet bei hohem Punktekonto in Flensburg oder auch bei schweren Straftaten.

Warum muss man zur MPU?
Weil man als ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen gilt. Dies stellt der Richter mit dem Urteil fest. Einen Führerschein kann man nur erhalten, wenn man wieder geeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen ist. Man gilt so lange als ungeeignet, bis man in einer MPU das Gegenteil unter Beweis stellen kann.

Darf man mit einem internationalen Führerschein fahren?
Nein, er ist nur zusammen mit dem nationalen Führerschein gültig. Auch im Ausland darf man nicht fahren.

Was passiert bei einer MPU (wegen Alkohol)?
Durch eine MPU soll von Medizinern und Psychologen geprüft werden, ob man wieder geeignet sind, am Straßenverkehr teilzunehmen.
Dazu werden Blut- bzw. Leberwerte überprüft, eventuelle alkoholbedingte Schädigungen festgestellt und das Reaktionsvermögen untersucht. In einem psychologischen Gespräch wird ermittelt, welche Schritte und Veränderungen man eingeleitet hat, um seine Fahreignung wieder herzustellen. Aus diesen Ergebnissen entsteht das Gutachten. Nur wenn es positiv ausfällt, erhält man den Führerschein wieder.

Ist es schwierig, ein positives Gutachten zu erhalten?
Etwa 7 von 10 Kandidaten erhalten beim ersten Anlauf ein negatives Gutachten, weil sie sich gar nicht oder nicht ausreichend vorbereitet haben. Wer als ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen gilt und sich nicht entsprechend vorbereitet, wird kein positives Gutachten bekommen.

Was kann man tun, um ein positives Gutachten zu bekommen?
Man muss konkrete Schritte unternehmen, um seine Fahreignung wieder herzustellen.
Wir bieten dazu regelmäßig Kurse an. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wir beraten Sie gerne.

Spielen bei der MPU frühere Verkehrsdelikte eine Rolle?
Ja, dem Gutachter liegt die Führerscheinakte vor, mit allen noch nicht verjährten Delikten. Verlangen Sie Akteneinsicht, wenn Sie nicht sicher sind, was in Ihrer Akte steht.

Wo kann man die MPU machen?
Nur bei einer amtlich anerkannten Begutachtungsstelle Ihrer Wahl.

Welche Unterlagen braucht man für den Antrag auf einen neuen Führerschein?
Die MitarbeiterInnen der Fahrerlaubnisbehörden informieren Sie gerne.

Wie bekommt man einen Termin zur MPU?
Nach dem Antrag auf eine neue Fahrerlaubnis prüft die Führerscheinstelle die Akten. Der Antragsteller wird benachrichtigt, dass er ein MPU-Gutachten beibringen muss. Er kann dann angeben, bei welcher Begutachtungsstelle er das Gutachten erstellen lassen will.
Die Führerscheinstelle übernimmt die Anmeldung und leitet die Akten weiter, die Begutachtungsstelle meldet sich beim Antragsteller mit der Zahlungsaufforderung und zur Terminvereinbarung.

Was tun, wenn das Gutachten negativ ist?
Auf keinen Fall vor Enttäuschung aufgeben, sondern dranbleiben! Das Gutachten enthält meist wertvolle Hinweise darauf, was noch fehlt, um wieder als fahrgeeignet zu gelten.
Nehmen Sie am besten Kontakt mit uns auf. Wir gehen gemeinsam mit Ihnen das Gutachten durch und raten Ihnen konkrete Maßnahmen an, damit Sie beim nächsten Mal erfolgreicher abschneiden.

Kann man die MPU wiederholen? Wie oft?
Ja, grundsätzlich sooft man will. Es wird aber wenig nützen, nach einem negativen Gutachten einfach zur nächsten Begutachtung zu gehen, ohne dass man etwas für seine Fahreignung getan hat. Die Kosten der MPU trägt der Antragsteller.

Muss man wieder die Fahrprüfung machen?
Nur wenn man mehr als 24 Monate nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis war. Als Stichtag gilt der Tag des Entzugs (bzw. Sicherstellung), nicht der Tag des Urteils.
Deshalb ist es wichtig, möglichst früh in der Sperrfrist professionelle Unterstützung zu suchen, nicht erst kurz vor Antragstellung. Denn wenn man ein negatives Gutachten erhält, und dann 2 Jahre ohne Führerschein war, muss man auch noch die theoretische und praktische Fahrprüfung ablegen!

Bekommt man seinen alten Führerschein wieder?
Nein, man bekommt einen komplett neuen Führerschein ausgestellt. Bis dieser erstellt wird, erhält man einen vorläufigen Führerschein bei der Führerscheinstelle.

Für die Richtigkeit der Antworten übernehmen wir keine Gewähr, Irrtum und Änderung behalten wir uns vor.